Duisburg – Kryvyi Rih

Porträt einer NRW-ukrainischen Solidaritätspartnerschaft

Die Kurzporträts nordrhein-westfälisch-ukrainischer Partnerschaften bieten einen Überblick, Tipps, Best Practices – nutzen Sie sie als Ideenfundgrube für eigene Projekte, oder als Anstoß zu Austausch und Vernetzung.

Interview mit Lydia Steinhauer, Stadt Duisburg

1. Wie sind Sie zusammengekommen, woher stammte der Erstkontakt?
Erstkontakt über die Verbindung zu Arcelor Mittal und Frau Generalkonsulin Shum

2. Was waren die Auswahlkriterien und Motive? Gab bzw. gibt es Ansätze für gemeinsame Projekte?
Auswahlkriterien – bereits wirtschaftliche Verbindungen im Bereich Metall, Stadtstruktur sehr ähnlich, ähnliche Größe, ähnliches Portfolio – insgesamt große strukturelle Gemeinsamkeiten

3. Hatten Sie im Vorfeld Kontakt mit anderen Kommunen / sonstigen Akteuren? Leisten Sie Nothilfe und sind darüber hinaus eine Solidaritätspartnerschaft eingegangen?
Ja Kontakte zu Odessa bestanden bereits in 2022, andere Städte nur sporadisch. Nothilfe wurde für Odessa gerade nach Beginn des Krieges geleistet.

4. Was waren bisherige Erfolge Ihrer Partnerschaft?
Erster persönlicher Austausch im März in Duisburg – kleine Delegation (2 Personen) unter Leitung des Vize Bürgermeisters.
Planung einer Ausstellung mit Bildern aus Kryvyi Rih in Duisburg

5. Ihr Tipp an andere Kommunen und Kreise: was sind gute Wege, um Fördermittel / Spenden zu erhalten?
Da wären wir für Tipps selbst dankbar – jedoch eine Sache: Die ukrainischen Städte sehen sich selbst nicht unbedingt als Bittsteller. Sie möchten eine Kooperation auf Augenhöhe und sind sich der finanziell schwierigen Lage der deutschen Kommunen auch bewusst.

6. Wie steht es mit den personellen Mitteln für die Partnerschaftsbetreuung?
Leider ebenfalls schwierig – als freiwillige Aufgabe kann der Personalschlüssel nicht angepasst werden. Förderungen wären an dieser Stelle hilfreich.

7. Inwieweit sind kommunale Versorger in die Partnerschaft eingebunden?
Bisher nicht – kein Wunsch aus Kryvyi Rih bisher.

8. Wie ist die Zivilgesellschaft Ihrer Kommune eingebunden?
Bisher nur wenig – jedoch bestehen erste Bemühungen Geflüchtete aus der Ukraine anzusprechen.
Die Wohlfahrtsverbände sind derzeit noch mit der Versorgung der Geflüchteten vor Ort sehr eingespannt.

9. Konnten Sie im Rahmen von Kooperationen mit anderen NRW-Kommunen/ Kreisen Synergien nutzen oder planen Sie solche?
Ja, der Austausch mit anderen Kommunen wie Köln, Düsseldorf, Essen und Dortmund ist sehr wichtig und hilft dabei Informationen zu erhalten.

10. Inwieweit sind Ihre anderen internationalen Partnerschaften in die Partnerschaft mit der Ukraine eingebunden?
Bisher nicht – jedoch gut vorstellbar.

11. Sind auf Seiten Ihrer Stadt Personen aus der ukrainischen Auslands-Community und / oder Geflüchtete aus der Ukraine in der Partnerschaft aktiv?
Nein – ein großer Teil der Geflüchteten stammt aus den annektierten Gebieten.

12. Gibt es weitere Akteure in der Partnerschaft, oder weitere Bereiche, in denen Kontakte bestehen und Austausch stattfindet (z.B. zwischen Schulen, Hochschulen, Kliniken, Unternehmen, im Bereich Kultur, Sport etc.)?
Ja zwischen Arcelor Mittal. In Kryvyi Rih befindet sich ein großes Stahlwerk. Hier bestehen viele Kontakte, welche insbesondere seit dem Krieg aktiviert wurden.


Frau Steinhauer, wir danken Ihnen für das Interview.

Das Interview führte Beate Brockmann

Fotos: pixabay

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