Stiftungen

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Der gesetzlich nicht definierte Begriff der Stiftung umfasst Rechtsformen wie die rechtsfähige  Stiftung bürgerlichen Rechts, die Stiftungs-GmbH oder den Stiftungsverein. Eine Stiftung ist in der Regel gekennzeichnet als Vermögensmasse, die einem bestimmten Zweck auf Dauer gewidmet ist. Mit dem Stiftungskapital werden Zinsen erwirtschaftet und, in der Regel, an gemeinnützige Projekte abgeführt.

Deutschland ist mit ca. 24.000 Stiftungen eines der stiftungsreichsten Länder Europas, und die Zahl der Stiftungen wächst weiter. Viele Stiftungen sind nur regional oder lokal tätig. Die meisten Stiftungen werden in privatrechtlicher Form errichtet und dienen gemeinnützigen Zwecken. Stiftungen werden von Privatpersonen, Unternehmen, Banken sowie der öffentlichen Hand unterhalten. Sie sind entweder operativ oder fördernd tätig. Rein operativ tätige Stiftungen organisieren ausschließlich eigene Projekte. Fördernde Stiftungen unterstützen die Tätigkeiten Dritter finanziell. Es gibt auch Stiftungen, die beide Handlungsfelder bearbeiten.

Stiftungen ergänzen das Handeln des Staates, können es aber nicht ersetzen. Sie bereichern die Vielfalt der Gesellschaft, indem sie zusätzliche Impulse geben und unabhängig von Wählern oder Aktionären handeln können.

In Deutschland führen die Bundesländer offizielle Stiftungsverzeichnisse mit den rechtsfähigen Stiftungen.

Der allgemeine Überblick – Stiftungsdatenbanken

Einen Überblick über das deutsche Stiftungswesen kann man über die Stiftungssuche des Bundesverbands Deutscher Stiftungen erhalten: https://stiftungssuche.de.  Der BDS hält auch sonst umfangreiche, nützliche Informationen zu Stiftungen allgemein bereit – etwa zu rechtlichen und finanziellen Aspekten, Statistiken, regionalen oder kommunalen Stiftungen und unterschiedlichen Stiftungszwecken. Der Arbeitskreis Kommunales des BDS möchte Städte, Kreise und Gemeinden als moderne Stiftungsverwaltungen positionieren und qualifizieren und kooperiert dazu u.a. mit den kommunalen Spitzenverbänden wie dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Landkreistag.

Unter der Rubrik „Stiftungen Regional“ gibt der Bundesverband Deutscher Stiftungen bundeslandspezifische Informationen: https://www.stiftungen.org/stiftungen/zahlen-und-daten/stiftungen-regional.html

Die Bundesländer verfügen jeweils über Stifungsverzeichnisse, für NRW hat etwa das Innenministerium ein solches Verzeichnis im Netz zugänglich gemacht. Filtermöglichkeiten sind nach Stiftungszweck, Regierungsbezirk und Stiftungstypus möglich. https://www.im.nrw/stiftungsverzeichnis/stiftungen-suchen

Auch Stiftungen im Ausland können von Interesse sein. Überblick über Stiftungen weltweit bietet die Website FundsNet: https://fundsnetservices.com/about-us. Auch ein Blick über die Grenze in das Nachbarland oder die Stiftungslandschaft des Landes der Partnerkommune kann lohnenswert sein. Stiftungsdatenbanken gibt es etwa in Frankreich (https://www.centre-francais-fondations.org/annuaire-des-fondations) oder der Schweiz (https://stiftungschweiz.ch). 

Einen guten Überblick über Stiftungen als Förderquelle für bürgerschaftliches Engagement bietet der Wegweiser Bürgergesellschaft der Stiftung Mitarbeit: https://www.buergergesellschaft.de/mitgestalten/foerderung-von-engagement-ehrenamt/buergergesellschaft/stiftungen

Eine Klassifizierung von Stiftungen ist schwierig

Regional oder lokal, gemeinnützig oder nicht, errichtet von Privatpersonen, Unternehmen, Banken oder der öffentlichen Hand – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Stiftungen zu kategorisieren. Relevant an dieser Stelle ist vor allem die Frage, ob eine Stiftung operativ oder fördernd tätig – denn nur wenn sie fördernd tätig ist, kann ein Förderantrag gestellt werden. Die Bertelsmann Stiftung beispielsweise ist eine rein operative Stiftung, die ihr Budget ausschließlich in Projekte investiert, die sie selbst initiiert, konzipiert und auch in der Umsetzung begleitet. Auch die gemeinnützige Deutsche Telekom Stiftung ist vorranging operativ tätig. Wir verzichten daher im Folgenden auf eine weitere Unterkategorisierung und stellen im Wesentlichen Stiftungen vor, die Förderungen anbieten.


Große / bekannte Stiftungen

Europäische Jugendstiftung/ Europäisches Jugendwerk

Das Europäische Jugendwerk wurde 1972 vom Europarat gegründet zur Förderung des Austausches zwischen den Jugendlichen Europas. Es sitzt in Straßburg und hat ein Jahresbudget von 3,7 Mio. €. Damit unterstützt es finanziell die Aktivitäten von Jugendorganisationen sowie die Jugendarbeit von anderen Nichtregierungsorganisationen (NROs) und Netzwerken. Gefördert werden einzelne Projekte mit Bezug zu den Werten und Zielen des Europarates. Hierzu zählen die Stärkung des friedlichen Miteinanders und des gegenseitigen Verständnisses in Europa sowie die Unterstützung der sozialen, kulturellen und pädagogischen Zusammenarbeit. Förderanträge werden über ein computergestütztes Einschreibeverfahren per Internet direkt an das Europäische Jugendwerk gestellt.
https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/das-europalexikon/176936/europaeisches-jugendwerk sowie

https://www.coe.int/en/web/european-youth-foundation 

Flyer auf Deutsch:
https://rm.coe.int/CoERMPublicCommonSearchServices/DisplayDCTMContent?documentId=0900001680471bd4


Die Robert Bosch Stiftung GmbH gehört zu den großen unternehmensverbundenen Stiftungen in Deutschland. Die gemeinnützige Stiftung fördert Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Globale Fragen.
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Die Stiftung Mercator fördert Projekte aus den Bereichen Wissenschaft, Bildung und internationale Verständigung. Inhaltlich liegen die Schwerpunkte der Stiftungsarbeit in den Bereichen Integration, Klimawandel und Kulturelle Bildung. Regionale Schwerpunkte sind Metropole Ruhr, Deutschland, Europa, Türkei und China. Anträge werden laufend angenommen. Zwischen vollständiger Antragstellung und Entscheidung liegen in der Regel vier Monate. Antragsberechtigt sind Institutionen, es werden keine Einzelstipendien außerhalb der stiftungseigenen Stipendienprogramme vergeben.
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Die Stiftung Mitarbeit ist eine Stiftung des bürgerlichen Rechts. Sie hat sich die Förderung von Bürgerbeteiligung, Bürgerengagement und Selbsthilfeaktivitäten zum Ziel gesetzt. Gegründet wurde die Stiftung 1963 von engagierten Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft mit zum Teil sehr unterschiedlichen politischen Überzeugungen. Diese parteipolitische Unabhängigkeit ist auch heute noch ein Grundpfeiler ihrer Arbeit. 

Die Stiftung Mitarbeit wird vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert. Der Wegweiser Bürgergesellschaft ist ein Projekt der Stiftung Mitarbeit. Die Online-Datenbank bietet kompakte Informationen zu (laufenden) bundes- und landesweiten sowie ausgewählten regionalen Wettbewerben und Förderpreisen der Bürgergesellschaft. Wann findet welcher Wettbewerb zu welchem Thema statt? Welche Förderpreise sind ausgeschrieben? Die ständig aktualisierte Datenbank hilft schnell und unkompliziert bei der Suche und Recherche.

Mit Wettbewerben und Förderpreisen wird bürgerschaftliches Engagement geehrt und ausgezeichnet. Sie stellen Instrumente der Engagementförderung und der öffentlichen Anerkennung dar.
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Außerdem gibt es ein Portal für Fördermittel im Bereich Ehrenamt und Engagement:
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Die von den Regierungen Deutschlands und Polens 1991 gemeinsam ins Leben gerufene Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit unterstützt finanziell Vorhaben, die zur Annäherung beider Länder beitragen. Sie unterstützt deutsch-polnische Initiativen, dabei insbesondere: Bildungsprojekte, die das Wissen über Deutschland und Polen erweitern oder die deutsche und polnische Sprache fördern, wissenschaftlichen Dialog sowie Kunst und Literatur. Mit ihren Projekten wie zum Beispiel Studienreisen, Stipendienprogrammen, Publikationen und Debatten aber auch durch ihre Projektförderung möchte die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Impulse für die deutsch-polnischen Beziehungen geben.
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Mit über 760 Stiftungen in ganz Deutschland unterstützen die Sparkassenstiftungen Projekte von Sportvereinen, sozialen Einrichtungen, Theater und Museen.
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Kleine / weniger bekannte Stiftungen

Die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ fördert jährlich internationale, bi- oder trilaterale Schul- und Jugendprojekte. Dabei muss mindestens ein Partner aus Deutschland, den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas oder Israel kommen. Schulen oder außerschulische Bildungsträger aus Deutschland und Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie Israel können sich einmal jährlich um die Förderung eines gemeinsamen Projekts von einer maximalen Dauer von einem Jahr bewerben. Es werden Pauschalen für Reise-, Programm- (inkl. Unterkunft und Verpflegung), und Produktkosten übernommen. Bis zu einer Obergrenze sind auch Honorare für Dolmetscher und Fachreferenten förderfähig. Die Förderung erfolgt als Festbetragsfinanzierung.
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Die überparteiliche Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa wurde 1971 von Pauline Schwarzkopf  gegründet. Seit fünf Jahrzehnten verfolgt die Stiftung das Ziel, die gesamteuropäische Verständigung zu fördern, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus zu bekämpfen und das junge Europa zu stärken. Sie vergibt unter anderem Reisestipendien, den Margot-Friedländer-Preis, den Schwarzkopf-Europa-Preis sowie die Auszeichnung Young European of the Year.
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Die TUI Stiftung fördert und realisiert Projekte rund um das Thema „Junges Europa“. Ihr Ziel ist es, den Europagedanken zu stärken. Sie investiert langfristig in regionale, nationale und internationale Projekte mit den Schwerpunkten Bildung, Ausbildung sowie individuelle und berufliche Entwicklung. Sie hat ihren Sitz in Hannover und ist als eigenständige und unabhängige Stiftung dem Gemeinwohl verpflichtet.
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Die Joachim Herz Stiftung ist eine deutsche gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts. Sie hat ihren Sitz in Hamburg und engagiert sich regional, national und international. Sie konzentriert sich auf operative Projekte in den drei Programmbereichen Persönlichkeitsbildung, Naturwissenschaften und Wirtschaft.  In diesen drei Bereichen fördert sie auch kleine, innovative Projekte Dritter. Seit 2017 unterstützt die Joachim Herz Stiftung zudem Forschungsprojekte in den Themenfeldern Medizin, Recht und Ingenieurswissenschaften. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die sich in der Schule, Ausbildung oder Studium befinden bzw. Orientierung beim Berufseinstieg suchen.

Ein Programmbereich widmet sich dem Austausch mit den USA, etwa mit dem Programm „Azubis in die USA“, dem Economy Camp für Jugendliche aus beiden Ländern oder Angeboten für junge Wissenschaftler.
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Auch Drittprojekte werden gefördert: zur Website–>


Sie haben Ideen für Europa? Anliegen der Toepfer Stiftung ist es, Einzelpersonen, Gruppen oder Einrichtungen in der Realisierung ihrer Vorhaben unbürokratisch und zügig zu unterstützen. Getragen von der Überzeugung, dass auch kleine Veränderungen große Wirkung erzielen können, stellt die Stiftung kleinere Fördersummen (bis zu 5.000 Euro) zur Verfügung und bietet bei Bedarf die Nutzung verschiedener Räumlichkeiten an.
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Die Gründer der Hippocrène-Stiftung haben der Stiftung zum Ziel gesetzt, konkrete und innovative Projekte zu fördern, die Europa und seine Jugend betreffen. Die unterbreiteten Projekte müssen in der Trägerschaft gemeinnütziger Vereine oder Einrichtungen stehen.
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Die Josef-David-Stiftung ist eine gemeinnützig arbeitende Stiftung, die, auf Initiative des 2001 verstorbenen DBK Firmeninhabers Josef David hin, gegründet wurde. Die Stiftung will einen Beitrag zur deutsch-französischen Freundschaft und damit zum gegenseitigen Verständnis von Deutschen und Franzosen leisten.

Sie unterstützt und fördert daher die Regionalentwicklung und die Nachbarschaft in der Paminaregion – Südpfalz, Mittlerer Oberrhein und Nordelsass – durch grenzüberschreitende Projekte im sozialen und kulturellen Bereich.


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Über uns

Die Festigung der Städtepartnerschaften in Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit Kommunen und Zivilgesellschaft steht im Mittelpunkt unseres Projekts.

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